Hoher Markt in Wien
Der Hohe Markt ist nach dem Stephansplatz einer der ältesten und bedeutendsten Plätze in Wien. Er liegt nördlich des Stephansdoms im Herzen der Altstadt, genauer gesagt im 1. Wiener Gemeindebezirk, auch bekannt als Innere Stadt. Der rechteckige und langgestreckte Platz wird auf seiner nordwestlichen Seite von den Straßen Tuchlauben und Marc-Aurel-Straße begrenzt. Diese führen weiter in die Altstadt in Richtung Graben. An der Abzweigung zu den Tuchlauben befindet sich die Hausnummer Hoher Markt 6, und an der Abzweigung zur Marc-Aurel-Straße die Nummer 7. Zwischen diesen beiden Häusern liegt die Wipplingerstraße, eine Einbahnstraße stadtauswärts, in der sich das Alte Rathaus und die ehemalige Vorderfront der Böhmischen Hofkanzlei befinden. Im Nordosten des Platzes, entlang der Längsseite, liegen die Hausnummern 8 bis 11. Zwischen den Gebäuden Nummer 9 und Nummer 10 führt die Judengasse zur Ruprechtskirche und zum Stadttempel. Die südwestliche Längsseite des Hohen Marktes bildet eine durchgehende Häuserfront, mit Ausnahme von Haus Nummer 4, wo es einen Fußgängerdurchgang zur Landskrongasse und zum Wildpretmarkt gibt. Im Südosten grenzt der Platz an den Bauernmarkt, eine schmale Querstraße. Dort befindet sich auch die Ankeruhr, eine Uhr mit Figuren, die zur vollen Stunde über die Brücke wandern. Vom Hohen Markt aus führt der Lichtensteg zur Rotenturmstraße und zum Lugeck, einem kleinen Platz am Anfang der Sonnenfelsgasse und Bäckerstraße. Das höchstgelegene Haus am Hohen Markt, Nummer 12, befindet sich an dieser schmalen Seite. Zentrale Sehenswürdigkeiten auf dem Platz ist neben der Ankeruhr der Vermählungsbrunnen.
Vermählungsbrunnen
Der Vermählungsbrunnen, auch als Josefsbrunnen bekannt, ist ein historischer Brunnen. Er ist das prägende Bauwerk des Platzes. Die Ursprünge des Brunnens gehen auf ein Gelübde von Kaiser Leopold I. im Jahr 1702 zurück. Er wollte nach der Rückkehr seines Sohnes Josef aus dem Krieg eine Gedenksäule errichten. Das Gelübde wurde jedoch erst nach dem Tod des Kaisers im Jahr 1705 von seinen Söhnen eingelöst. Der heutige Brunnen ist ein barockes Meisterwerk mit einem 18,5 Meter hohen Tempel auf korinthischen Säulen. Die Figurengruppe auf dem Brunnen repräsentiert die Vermählung von Maria und Josef durch den Hohenpriester. Drei Statuen von Maria, Josef und dem Hohenpriester befinden sich auf dem Sockel. Vier Engelsstatuen schmücken die Sockelvorsprünge, und ein Bronzebaldachin mit ornamentalen und pflanzlichen Motiven komplettiert das Design. Der Vermählungsbrunnen wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigt, aber in den Jahren 1950 bis 1955 wiederhergestellt. Eine Gesamtrestaurierung erfolgte von 2006 bis 2008. Die Figurengruppe bezieht sich auf die Legende der Vermählung von Maria und Josef. Der goldene Stab und die Taube symbolisieren dabei den Heiligen Geist. Der Vermählungsbrunnen ist somit nicht nur ein architektonisches Schmuckstück, sondern auch ein bedeutendes kulturelles und historisches Symbol in der Wiener Innenstadt.
Ankeruhr
Die Ankeruhr ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit auf dem Hohen Markt. Sie ist eine einzigartige Kombination aus Kunst, Handwerk und Zeitmessung. Die Ankeruhr ist ein herausragendes Beispiel für den Jugendstil. Die kunstvolle Gestaltung stammt vom Jugendstilmaler Franz Matsch. Ursprünglich von der Versicherungsgesellschaft „Der Anker“ in Auftrag gegeben, wurde die Uhr 1915 fertiggestellt und hat seitdem eine reiche Geschichte durchlebt, einschließlich Schäden im Zweiten Weltkrieg und einer Wiederinbetriebnahme 1956. Jede Stunde wird von einer spezifischen Figur repräsentiert, begleitet von einem charakteristischen Musikstück. Die musikalische Bandbreite reicht von Werken alter Meister bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Die Ankeruhr bietet täglich um 12 Uhr eine öffentliche Vorführung, bei der alle zwölf Figuren in einer beeindruckenden Parade vorbeiziehen. Die außergewöhnliche Spieluhr ist eine Attraktion:
–> Ankeruhr
Geschichte
Der Hohe Markt hat eine lange Geschichte und liegt auf den Ruinen der sogenannten Tribunenhäuser des römischen Legionslagers Vindobona, nördlich der Hauptstraße Via principalis. Im Mittelalter war der Hohe Markt das Zentrum des bürgerlichen Wiens und von zahlreichen Zunfthäusern umgeben. Es wurde vor allem mit Lebensmitteln und Textilien gehandelt. Von 1325 bis 1839 befand sich hier das Wiener Kriminalgericht, und bis 1850 war es das zivile Magistratsgericht. Anfänglich, in der Nähe der heutigen Nummer 11, stand die Schranne, das Gerichtsgebäude, mit der Kapelle „Zur Todesangst Christi“. Von der Terrasse der Schranne aus wurden die Gerichtsurteile verlesen, während die Hinrichtungen meistens außerhalb der Stadtmauern stattfanden. Ein Pranger stand vor der Schranne, der 1455-1456 durch den bekannten Dombaumeister Laurenz Spenning neu errichtet wurde. Es wird angenommen, dass der Pranger künstlerisch gestaltet war.
Im Jahr 1706 wurde anstelle des abgebrochenen Prangers aufgrund eines Testaments von Leopold I. der Vermählungsbrunnen (auch bekannt als Josephsbrunnen) in der Mitte des Platzes errichtet. Dieser Brunnen wurde ursprünglich aus Holz von Johann Bernhard Fischer von Erlach geschaffen, aber auf Geheiß von Karl VI. zwischen 1729 und 1732 von seinem Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach aus Marmor mit einem Bronzebaldachin neu gestaltet. Die Skulpturengruppe auf dem Brunnen stellt die Vermählung von Joseph und Maria dar und wurde von Antonio Corradini geschaffen.
Ein weiteres architektonisches Highlight am Hohen Markt ist die Ankeruhr, die sich an der nordöstlichen Abzweigung zum Bauernmarkt (bei Nummer 11) befindet. Diese im Jugendstil gestaltete Uhr wurde von Franz Matsch entworfen. Zu jeder vollen Stunde bewegt sich eine Persönlichkeit aus der Wiener Geschichte über die Brücke der Uhr, begleitet von Musik.
Früher waren der Hohe Markt und seine Umgebung von Palais und eleganten Häusern geprägt, wie zum Beispiel das Palais Arnstein der Salonnière Fanny von Arnstein an Nummer 1 und das Palais Sina an Nummer 8. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Platz jedoch schwer durch Fliegerbomben zerstört, und der Wiederaufbau erfolgte im schlichten architektonischen Stil der 1950er-Jahre.
Während des Wiederaufbaus und der Zerstörung der Altbauten wurden 1948 Überreste römischer Offiziershäuser entdeckt. Diese können seit 1950 im Römermuseum am Hoher Markt 3 besichtigt werden. Das Museum bietet einen Einblick in die römische Geschichte Wiens und ist ein interessantes Ziel für geschichtsinteressierte Besucher.
Der Hohe Markt heute
Der Hohe Markt bietet also eine faszinierende Mischung aus römischer Geschichte, mittelalterlichem Charme und architektonischer Vielfalt. Mit dem Vermählungsbrunnen, der Ankeruhr und dem Römermuseum gibt es hier viel zu sehen und zu entdecken. Von historischer Bedeutung und kulturellem Interesse ist der Hohe Markt ein Ort, den Besucher in Wien nicht verpassen sollten. In Bezug auf die Entfernung zum Stephansplatz ist der Hohe Markt nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Vom Stephansplatz aus können Sie durch die Straßen der Altstadt schlendern und erreichen den Hohen Markt in wenigen Minuten zu Fuß.
Zusammenfassung Hoher Markt Wien
Der Hohe Markt in Wien ist ein historischer und bedeutender Platz in der Altstadt. Der Hohe Markt liegt nördlich des Stephansdoms im 1. Wiener Gemeindebezirk, auch als Innere Stadt bekannt. Er ist einer der ältesten Plätze in Wien und wird von den Straßen Tuchlauben und Marc-Aurel-Straße begrenzt. Der Platz hat eine reiche Geschichte und befindet sich auf den Ruinen der römischen Legionslagers Vindobona. Während des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Überreste römischer Offiziershäuser entdeckt, die im Römermuseum am Hoher Markt 3 besichtigt werden können. Der Vermählungsbrunnen, auch als Josefsbrunnen bekannt, ist das prägende Bauwerk des Platzes. Dieser barocke Brunnen mit einem 18,5 Meter hohen Tempel auf korinthischen Säulen wurde im 18. Jahrhundert errichtet und repräsentiert die Vermählung von Maria und Josef. Die Ankeruhr, ein Jugendstilmeisterwerk von Franz Matsch, ist eine einzigartige Uhr, die zur vollen Stunde Figuren aus der Wiener Geschichte über die Brücke der Uhr bewegt. Die Uhr wurde 1915 von der Versicherungsgesellschaft „Der Anker“ in Auftrag gegeben. Im Mittelalter war der Hohe Markt das Zentrum des bürgerlichen Wiens mit zahlreichen Zunfthäusern. Hier wurde mit Lebensmitteln und Textilien gehandelt. Von 1325 bis 1839 befand sich hier das Wiener Kriminalgericht. Das Römermuseum am Hoher Markt 3 zeigt Überreste römischer Offiziershäuser und bietet einen Einblick in die römische Geschichte Wiens.
Häufige Fragen
Der Hohe Markt in Wien ist einer der ältesten und bedeutendsten Plätze in der Altstadt. Er liegt nördlich des Stephansdoms im Herzen der Inneren Stadt, dem 1. Wiener Gemeindebezirk. Der Platz ist rechteckig und langgestreckt, von den Straßen Tuchlauben und Marc-Aurel-Straße begrenzt.
Geschichte:
Der Hohe Markt hat eine lange Geschichte und liegt auf den Ruinen der sogenannten Tribunenhäuser des römischen Legionslagers Vindobona, nördlich der Hauptstraße Via principalis.
Im Mittelalter war der Hohe Markt das Zentrum des bürgerlichen Wiens und wurde von zahlreichen Zunfthäusern umgeben. Es wurde vor allem mit Lebensmitteln und Textilien gehandelt.
Von 1325 bis 1839 befand sich hier das Wiener Kriminalgericht, und bis 1850 war es das zivile Magistratsgericht.
Architektonische Highlights:
Ein herausragendes Bauwerk auf dem Hohe Markt ist der Vermählungsbrunnen, auch als Josefsbrunnen bekannt. Dieser barocke Brunnen wurde im 18. Jahrhundert errichtet und repräsentiert die Vermählung von Maria und Josef durch den Hohenpriester.
Die Ankeruhr, ein Jugendstilmeisterwerk von Franz Matsch, ist eine einzigartige Uhr mit Figuren, die zur vollen Stunde über die Brücke der Uhr wandern. Die Uhr wurde 1915 von der Versicherungsgesellschaft „Der Anker“ in Auftrag gegeben.
Römermuseum:
Während des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Überreste römischer Offiziershäuser entdeckt. Diese können im Römermuseum am Hoher Markt 3 besichtigt werden.
Touristische Attraktion:
Der Hohe Markt ist eine beliebte touristische Attraktion, da er eine faszinierende Mischung aus römischer Geschichte, mittelalterlichem Charme und architektonischer Vielfalt bietet.
Die Ankeruhr und der Vermählungsbrunnen sind besonders markante Punkte auf dem Platz.
Der Hohe Markt ist ein Ort von historischer Bedeutung und kulturellem Interesse, der Besuchern einen Einblick in die reiche Geschichte Wiens bietet.
Besucher des Hohen Markts in Wien können historische, kulturelle und architektonische Sehenswürdigkeiten entdecken und erleben. Hier sind einige Highlights:
Vermählungsbrunnen (Josefsbrunnen):
Der Vermählungsbrunnen ist ein barockes Meisterwerk und prägt den Hohen Markt. Er wurde im 18. Jahrhundert errichtet und repräsentiert die Vermählung von Maria und Josef durch den Hohenpriester. Die Figurengruppe auf dem Brunnen, gestaltet von Antonio Corradini, ist beeindruckend.
Ankeruhr:
Die Ankeruhr ist eine einzigartige Uhr im Jugendstil, entworfen von Franz Matsch. Sie wurde 1915 von der Versicherungsgesellschaft „Der Anker“ in Auftrag gegeben. Jede Stunde wird von einer spezifischen Figur repräsentiert, begleitet von einem charakteristischen Musikstück. Täglich um 12 Uhr gibt es eine öffentliche Vorführung mit einer beeindruckenden Parade aller zwölf Figuren.
Römermuseum:
Das Römermuseum am Hoher Markt 3 präsentiert Überreste römischer Offiziershäuser, die während des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurden. Es bietet einen Einblick in die römische Geschichte Wiens und ist für geschichtsinteressierte Besucher interessant.
Historische Bedeutung und Architektur:
Der Hohe Markt hat eine lange Geschichte, angefangen von den römischen Ruinen bis zur mittelalterlichen Nutzung als Handelsplatz und Gerichtsstand. Der Platz wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, und der Wiederaufbau erfolgte im architektonischen Stil der 1950er-Jahre.
Altstadt-Flair:
Der Hohe Markt liegt im Herzen der Altstadt von Wien und bietet ein charmantes, mittelalterliches Flair. Besucher können durch die engen Gassen schlendern, historische Gebäude bewundern und das einzigartige Ambiente der Inneren Stadt erleben.
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