Stock im Eisen

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Der Stock im Eisen
Der Stock im Eisen, Foto: Thomas Ledl, CC BY-SA 3.0 AT, via Wikimedia Commons

Geheimtipp Wien: Der Stock im Eisen

Der Stock im Eisen ist eine faszinierende, geheimnisvolle und zugleich komische Sehenswürdigkeit in Wien. Ich habe so etwas vorher noch nirgends gesehen. Es handelt sich um den mittleren Teil einer zweiwipfeligen Zwieselfichte, die im Mittelalter mit unzähligen Nägeln beschlagen wurde. Diese Art von Stämmen wird auch als Nagelbäume bezeichnet. Der Wiener Stock im Eisen ist der älteste erhaltene Nagelbaum seiner Art und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Obwohl diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit mitten in der belebten Altstadt von Wien zu finden ist, kennen sie nur Wenige. Ich habe sie entdeckt, als ich bewußt nach den besonderen Ecken und Plätzen rund um den Stephansplatz gesucht habe. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit der Bedeutung des Stock im Eisen, seiner Lage und einigen interessanten Fakten über diese einzigartige Sehenswürdigkeit in Wien befassen. So kannst du diesen Geheimtipp Wien auch entdecken.

Der Stock im Eisen: Geschichte und Ursprung

Die Geschichte des Stock im Eisen reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Fichte, aus der der Baum entstand, begann um das Jahr 1400 zu wachsen und wurde um 1440 gefällt. Interessanterweise weist der Stamm Spuren von Axtschlägen auf, die vermutlich während des Wachsens des Baumes gemacht wurden. Die Benagelung des Stock im Eisen begann, als der Baum noch lebte. Einzelne Nägel sind noch heute sichtbar. Im Jahr 1533 wurde der Stock im Eisen erstmals urkundlich erwähnt und befand sich bereits 1548 am heutigen Stock-im-Eisen-Platz.

Die Bedeutung der Benagelung

Stock im Eisen Nahaufnahme - so kannst du die Benagelung sehen
Stock im Eisen Nahaufnahme – so kannst du die Benagelung sehen

Die genaue Bedeutung der Benagelung des Stock im Eisen vor dem 18. Jahrhundert ist nicht vollständig geklärt. Eine plausible Theorie besagt, dass es sich um einen alten Brauch handelte, Nägel als Votivgaben zum Schutz oder zur Heilung von Krankheiten in Bäume oder Felsen zu schlagen. Da Nägel im Mittelalter kostbare Güter waren, wurde diese Handlung als bedeutungsvoll angesehen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Brauch, dass Schmiede und Schmiedegesellen ihre eigenen Nägel in den Baum schlugen, um ihre Anwesenheit zu markieren oder als Zeichen der Verbundenheit mit der Zunft.

Stock-im-Eisen-Platz 3

Der Stock im Eisen befindet sich am Stock-im-Eisen-Platz 3 in Wien, an der Ecke zwischen den Einkaufsmeilen der Stadt, dem Graben und der Kärntner Straße. Dieser Platz liegt in unmittelbarer Nähe des Stephansdoms und ist daher ein leicht zugänglicher Ort für Besucher. Der Stock im Eisen selbst ist 2,19 Meter hoch und steht auf einem Sockel aus böhmischem Hornblende-Granit. Das historische Palais Equitable, das den Platz umgibt, verleiht der Umgebung einen charmanten und historischen Charakter.

Die Stock im Eisen Sage

Um den Stock im Eisen ranken sich einige faszinierende Sagen und Legenden. Eine davon besagt, dass der Teufel höchstpersönlich den Baum in Eisen gelegt habe und dass es sich um ein „unaufschließbares Schloss“ handle. Eine andere Sage erzählt von einem Dieb, der sich im Wald verirrte und einen gestohlenen Nagel in den Baum schlug. Obwohl der Baum zu dieser Zeit außerhalb der Stadtmauern stand, ist diese Sage erst im 17. Jahrhundert aufgetaucht und wird daher als reine Erfindung betrachtet. Eine moderne Sage behauptet, dass der Stock im Eisen eine Replik sei und Teile des Originals im Wien Museum ausgestellt sind. Dies ist jedoch nicht korrekt. Der Stamm des Stock im Eisen wurde weder zerteilt noch repliziert. Das Original steht immer noch an seinem ursprünglichen Platz und kann von allen Besuchern bewundert werden.

Der Stock im Eisen als geheime Sehenswürdigkeit

Obwohl der Stock im Eisen eine bedeutende historische und kulturelle Bedeutung hat, ist er vielen Besuchern Wiens nicht bekannt. Die geheime Lage am Stock-im-Eisen-Platz und die besondere Atmosphäre des Ortes machen ihn zu einer interessanten Entdeckung für Reisende, die mitten in der historischen Alstadt Wiens etwas entdecken möchten, das nicht einmal alle Wiener kennen. Der Stock im Eisen ist ein Symbol vergangener Zeiten und erinnert an die Handwerkskunst und Traditionen vergangener Jahrhunderte. Besucher des Stock im Eisen sollten bedenken, dass der Baum empfindlich ist und geschützt werden muss. Daher ist es wichtig, den Stamm nicht zu berühren oder zu beschädigen. Ein respektvoller Umgang mit dieser historischen Sehenswürdigkeit ist von großer Bedeutung, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Er ist durch Wind und Wetter mit Plexiglas geschützt, was das Fotografieren praktisch unmöglich macht.

Stock im Eisen Platz

Der Stock-im-Eisen-Platz, früher bekannt als Rossmarkt, ist nach dem berühmten Stock im Eisen benannt. Dieser Platz war früher als Brotmarkt bekannt. Ursprünglich befand sich der Rossmarkt an dieser Stelle, bis er Ende des 13. Jahrhunderts in die Renngasse verlegt wurde. Ab 1303/1308 erhielt der Platz den Namen „Alter Roßmarkt“, der bis zum Ende des 17. Jahrhunderts verwendet wurde. Auf dem Stock-im-Eisen-Platz standen markante Bürgerhäuser wie das Baldaufsche Haus, auch bekannt als „Zum goldenen Männlein“, das Lazanskyhaus und das Haus „Zum goldenen Becher“. Im Jahr 1699 errichtete Johann Bernhard Fischer von Erlach hier eine Ehrenpforte.

Bis 1866 war der Platz durch zwei Häusergruppen vom Graben getrennt und nur durch die schmale Grabengasse im Süden damit verbunden. Am 6. Oktober 1865 genehmigte der Wiener Gemeinderat den Regulierungsplan und am 2. Jänner 1866 fand die Versteigerung der Bauparzellen statt. Der Abriß der Häuser zwischen den Straßen Schlosser-, Goldschmied- und Grabengasse sowie dem Stock-im-Eisen-Platz und dem Graben wurde 1866 durchgeführt. Das Haus Nummer 1 wurde erst 1893 abgerissen, wodurch der Platz seine heutige Gestalt erhielt. So kommt es, dass man vom Stock am Eisen Platz zum Stephansdom schauen kann und der Stock im Eisen Platz nahtlos in den Stephansplatz übergeht.

Zusammenfassung

Der Stock im Eisen in Wien ist eine geheime Sehenswürdigkeit mit einer faszinierenden Geschichte. Als ältester noch erhaltener Nagelbaum seiner Art hat er eine bedeutende kulturelle und historische Bedeutung. Die Benagelung des Baumes ist eng mit alten Bräuchen und Traditionen verbunden, während um den Stock im Eisen verschiedene Sagen und Legenden ranken. Als Besucher sollte man die Lage am Stock-im-Eisen-Platz genießen und den Baum mit Respekt behandeln. Der Stock im Eisen ist ein beeindruckendes Relikt vergangener Zeiten und ein Symbol für die Handwerkskunst und Traditionen vergangener Jahrhunderte.

Häufige Fragen

Was ist der Stock im Eisen?

Der Stock im Eisen ist ein faszinierendes Relikt aus dem Mittelalter in Wien, Österreich. Es handelt sich um den mittleren Teil einer Zwieselfichte, der im 15. Jahrhundert gefällt wurde. Dieser Baum wurde im Laufe der Zeit mit unzähligen Nägeln benagelt, was ihm seinen Namen gab. Der Baumstock befindet sich am Stock-im-Eisen-Platz 3 in Wien, an der Ecke zwischen den Einkaufsmeilen Graben und Kärntner Straße, in unmittelbarer Nähe des Stephansdoms.
Die Benagelung des Baumes begann, als er noch lebte. Die genaue Bedeutung dieser Tradition ist nicht vollständig geklärt. Eine plausible Theorie besagt, dass Nägel als Votivgaben zum Schutz oder zur Heilung von Krankheiten in den Baum geschlagen wurden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Brauch, dass Schmiede und Schmiedegesellen ihre eigenen Nägel in den Baum schlugen, um ihre Anwesenheit zu markieren oder als Zeichen der Verbundenheit mit der Zunft.
Der Stock hat eine historische und kulturelle Bedeutung und ist mit verschiedenen Sagen und Legenden verbunden. Eine Sage besagt, dass der Teufel höchstpersönlich den Baum in Eisen legte. Eine andere erzählt von einem Dieb, der sich im Wald verirrte und einen gestohlenen Nagel in den Baum schlug.
Der Stock-im-Eisen-Platz, früher bekannt als Rossmarkt, ist nach dieser berühmten Sehenswürdigkeit benannt. Der Platz liegt nahe dem Stephansdom und hat eine historische Bedeutung in Verbindung mit alten Handels- und Marktaktivitäten.
Besucher sollten den Stock im Eisen respektvoll behandeln, da er ein empfindliches und historisch bedeutendes Relikt ist. Der Baum ist durch Plexiglas geschützt, um ihn vor Witterungseinflüssen zu bewahren. Der Stock ist eine interessante Entdeckung für Reisende, die abseits der ausgetretenen Pfade etwas Neues erleben möchten.

Muß man Eintritt bezahlen?

Nein, für den Stock im Eisen am Stock-im-Eisen-Platz in Wien muss man keinen Eintritt bezahlen. Der Zugang zu diesem historischen Relikt ist kostenlos, da es sich um eine öffentliche Sehenswürdigkeit handelt. Der Stock-im-Eisen-Platz ist frei zugänglich, und Besucher können den Baum bewundern sowie die interessante Geschichte und Bedeutung dieser Sehenswürdigkeit entdecken, ohne einen Eintritt zahlen zu müssen.

Gibt es besondere Öffnungszeiten?

Nein, der Stock im Eisen am Stock-im-Eisen-Platz in Wien hat keine speziellen Öffnungszeiten, da es sich um ein frei zugängliches und dauerhaft sichtbares Denkmal handelt. Die versteckte Sehenswürdigkeit ist öffentlich zugänglich und Besucher können die Sehenswürdigkeit jederzeit besichtigen, ohne auf spezielle Öffnungszeiten achten zu müssen.

Lohnt sich der Besuch?

Extra nach Wien fahren, würde ich wegen dieser Sehenswürdigkeit nicht. Wenn du aber in Wien bist, wirst du ohnehin einmal am Stephansplatz sein – sei es, um einmal in die berühmte Kirche hinein zu gehen oder gar auf den Stephansdom Nordturm zu gelangen. Dann ist es auch nicht weit hierher und der Abstecher ist in Ordnung.

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